Österreich schafft das „Pickerl“ ab – was Autofahrer ab 2027 wissen müssen

Das Kleben hat bald ein Ende: Ab 1. Februar 2027 verschwindet das altbekannte Maut-Pickerl in Österreich endgültig von der Windschutzscheibe. Die digitale Vignette ersetzt dann komplett die bisherige Klebevariante. Für viele Urlauber und Durchreisende bedeutet das eine kleine Umstellung – aber auch mehr Komfort.

Ende einer Ära: Das letzte „Pickerl“ kommt 2026

Wer 2026 durch Österreich fährt, kann noch einmal zur klassischen Variante greifen – in der Farbe Feuerrot. Danach ist endgültig Schluss. Ab 2027 gibt es die Maut nur noch digital. Schon jetzt nutzen mehr als drei Viertel der Autofahrer die elektronische Version.

Die Preise steigen 2026 leicht – um rund 2,9 Prozent, angepasst an den Verbraucherpreisindex. Damit gelten für Pkw und Motorräder folgende Tarife:

Pkw (bis 3,5 t)

  • 1 Tag: 9,60 €

  • 10 Tage: 12,80 €

  • 2 Monate: 32,00 €

  • 1 Jahr: 106,80 €

Motorräder

  • 1 Tag: 3,80 €

  • 10 Tage: 5,10 €

  • 2 Monate: 12,80 €

  • 1 Jahr: 42,70 €

Einige Strecken bleiben auch künftig mautfrei, etwa die A1 bei Salzburg, die A12 bei Kufstein oder die A14 bei Hörbranz – ideal für kurze Grenzfahrten oder Wochenendtrips.

Digitale Vignette statt Kleber

Statt zu kleben, wird künftig einfach das Kennzeichen registriert. Beim Kauf – online oder an einer Verkaufsstelle – wird das Nummernschild im System hinterlegt. Bei der Kontrolle prüfen Kameras und automatische Erkennungssysteme, ob das Fahrzeug ordnungsgemäß registriert ist.

Das mühsame Abkratzen alter Pickerl entfällt also komplett. Und der Nachweis ist immer dabei – im System.

Kaufmöglichkeiten: Online oder vor Ort

Wer will, kann die digitale Vignette bequem von zu Hause kaufen. Allerdings gilt hier eine Besonderheit:

  • Bei Privatkauf online wird die Vignette erst 18 Tage nach dem Kauf gültig, weil die gesetzliche Widerrufsfrist abgewartet werden muss.

  • Bei Unternehmen oder Kauf vor Ort (z. B. an Tankstellen oder Mautstellen) gilt sie sofort.

Das ist besonders wichtig, wenn man kurzfristig losfahren möchte. Für Ein-Tages- oder 10-Tages-Vignetten gilt die Frist übrigens nicht – sie sind direkt zum gewählten Startdatum gültig.

Kontrolle & Strafen

Ab 2027 läuft die Kontrolle vollständig digital. Wer ohne gültige Registrierung unterwegs ist, muss mit einer Ersatzmaut von 120 Euro rechnen. Der klassische „Gendarm mit Blick fürs Pickerl“ hat also ausgedient – die Überwachung übernimmt die Technik.

Wichtig für Wohnmobile und größere Fahrzeuge

Nicht alle Fahrzeuge brauchen oder dürfen eine Vignette nutzen. Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen – also viele größere Wohnmobile oder Transporter – benötigen keine Vignette, sondern müssen über das GO-Maut-System (GO-Box oder GO Direkt) abgerechnet werden.
Die Maut richtet sich hier nach gefahrenen Kilometern und der Schadstoffklasse. Wer also mit einem größeren Reisemobil in Österreich unterwegs ist, sollte das rechtzeitig prüfen und die GO-Box vorher aktivieren.

Achtung bei der Eingabe des Kennzeichens

Ein wichtiger Punkt, den viele unterschätzen: Bei der Eingabe des Kennzeichens unbedingt genau hinschauen!
Wir hatten kürzlich den Fall, dass ein ausländischer Mieter das Kennzeichen falsch eingegeben hat. Unsere Fahrzeugkennzeichen beginnen mit DAH für Dachau – der Mieter dachte jedoch, das „D“ stehe für Deutschland und hat nur AH sowie den Rest korrekt eingetragen.

Er hatte die digitale Version des Pickerls gekauft und erhielt später eine Ersatzrechnung der ASFINAG über 120 Euro. Trotz mehrmaligem Schriftwechsel wurde der offensichtliche Tippfehler nicht akzeptiert.
Die ASFINAG besteht in solchen Fällen auf die korrekte Eingabe – selbst wenn klar erkennbar ist, dass es sich um ein Versehen handelt.

Unser Tipp: Kontrolliere das Kennzeichen vor dem Kauf ganz genau. Ein einziger Buchstabe kann teuer werden.

Fazit: Mehr Komfort, weniger Kleberei

Mit dem Ende des Pickerls geht in Österreich eine kleine Tradition zu Ende. Für Autofahrer bedeutet die Umstellung auf die digitale Maut aber vor allem eins: weniger Aufwand und kein Risiko, etwas zu vergessen.
Das Kennzeichen ist der Nachweis – und wer einmal registriert ist, kann einfach losfahren.

Für alle, die 2026 noch ein Stück Nostalgie wollen: Das letzte feuerrote „Pickerl“ gibt’s nur noch ein einziges Mal. Danach heißt es endgültig: Digital statt kleben.

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