Wohnmobilurlaub in Kroatien: Verkehrsregeln, Maut und wichtige Tipps für Camper
Kroatien ist für viele Camper eines der schönsten Reiseziele Europas: Sonne, Meer, glasklares Wasser und eine Küstenlinie, die sich perfekt für Roadtrips eignet. Wer das Land mit dem Wohnmobil erkunden will, sollte sich aber unbedingt mit den wichtigsten Verkehrsregeln, Mautbestimmungen und Campingvorschriften vertraut machen. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, bevor du losfährst.
Tempolimits für Wohnmobile in Kroatien
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen hängen in Kroatien vom Gewicht deines Fahrzeugs ab:
Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen
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Innerorts: 50 km/h
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Außerorts: 90 km/h
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Schnellstraßen: 110 km/h
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Autobahnen: 130 km/h
Fahrzeuge über 3,5 Tonnen
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Innerorts: 50 km/h
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Außerorts: 80 km/h
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Schnellstraßen: 80 km/h
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Autobahnen: 90 km/h
Tipp: In vielen Küstenregionen sind die Straßen schmal und kurvig – also lieber gemütlich fahren und den Ausblick genießen.
Pflichtausstattung im Wohnmobil
Wer mit dem Camper durch Kroatien reist, muss bestimmte Gegenstände immer dabeihaben:
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Warnweste
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Warndreieck
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Verbandskasten
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Bei Gespannen: ein zweites Warndreieck
Auch wenn nur eine Warnweste gesetzlich vorgeschrieben ist, sollten alle Mitfahrer eine dabei haben. Wenn du außerhalb von Ortschaften anhältst, müssen alle Insassen beim Verlassen des Fahrzeugs eine Weste tragen.
Maut in Kroatien: So funktioniert’s
Autobahnen in Kroatien sind mautpflichtig. Die Gebühren richten sich nach der Fahrzeugkategorie (Höhe, Gewicht, Achsen) und der gefahrenen Strecke. Bezahlt wird direkt an der Mautstation in Euro oder per Kreditkarte.
Wichtig:
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Die ADAC- bzw. maut1.de-Mautbox für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen funktioniert seit Oktober 2024 nicht mehr.
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Wer häufiger in Kroatien unterwegs ist, kann einen kroatischen Transponder erwerben. Damit nutzt du die Schnellspuren an den Mautstationen und sparst zusätzlich Gebühren.
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Ab September 2026 soll die Maut vollständig elektronisch abgerechnet werden – per Kennzeichenerkennung oder EETS-Transponder.
Faustregel zur Fahrzeugkategorie:
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Kategorie 1: Pkw, Campingbusse bis 1,90 m Höhe
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Kategorie 2: Wohnmobile bis 3,5 t oder Caravan-Gespanne mit niedrigem Zugfahrzeug
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Kategorie 3: Reisemobile über 3,5 t oder Gespanne mit hohem Zugfahrzeug
Wildcampen: Keine gute Idee
In Kroatien ist Wildcampen streng verboten – sowohl auf öffentlichem Gelände als auch auf Privatgrundstücken. Verstöße können teuer werden.
Besser: Übernachte auf einem der vielen offiziellen Campingplätze oder Stellplätze, die meist wunderschön an der Küste liegen und mit guter Ausstattung punkten.
Alkohol, Telefonieren und weitere Vorschriften
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Promillegrenze: 0,5 ‰ – für Fahrer unter 24 Jahren und für Fahrzeuge über 3,5 t gilt 0,0 ‰.
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Telefonieren: Nur mit Freisprechanlage erlaubt.
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Mittagsruhe: Auf vielen Campingplätzen zwischen 13:00 und 15:00 Uhr – in dieser Zeit ist das Fahren auf dem Platz meist untersagt.
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Unfall: Jeder Unfall muss der Polizei gemeldet werden. Fahrzeuge mit Karosserieschäden dürfen Kroatien nur mit einem polizeilichen Schadensprotokoll verlassen.
Reisen mit Hund oder Katze
Wer seinen Vierbeiner mit nach Kroatien nehmen möchte, braucht:
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EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung (mind. 21 Tage alt)
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Mikrochip-Kennzeichnung
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Mindestalter: 15 Wochen
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Maximal fünf Tiere pro Person dürfen einreisen
Achtung: Einige Hunderassen wie Staffordshire Bull Terrier, American Staffordshire Terrier oder Bull Terrier dürfen nicht einreisen, es sei denn, sie sind in einem offiziellen Zuchtbuch eingetragen.
Für alle Hunde gilt Leinenpflicht, in öffentlichen Verkehrsmitteln zusätzlich Maulkorbpflicht.
Winterreifen, Kindersitze & Maße
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Winterreifen: Pflicht nur bei winterlichen Straßenverhältnissen, meist im Landesinneren. Mindestprofiltiefe: 4 mm. Schneeketten können vorgeschrieben werden. Spikes sind verboten.
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Kindersitze: Kinder unter 1,35 m brauchen einen passenden Sitz. Kinder bis 1,50 m dürfen nur auf den Rücksitzen mitfahren.
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Fahrzeugmaße: Wohnmobile bis 12 m Länge und 2,55 m Breite sind erlaubt, Caravan-Gespanne bis 18,75 m.
Wichtige Notrufnummer
Die europäische Notrufnummer 112 funktioniert in ganz Kroatien kostenlos – egal ob Festnetz oder Mobiltelefon. Hier erreichst du Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst.
Fazit: Gut vorbereitet durch Kroatien reisen
Ein Roadtrip durch Kroatien ist ein echtes Highlight – von den Wasserfällen im Landesinneren bis zur Adriaküste mit ihren Inseln. Wenn du dich an die Verkehrsregeln hältst, die Maut im Blick behältst und Campingplätze statt freier Plätze nutzt, steht deinem Urlaub nichts im Weg.
Ein letzter Tipp: Lade dir vor der Abfahrt die wichtigsten Telefonnummern und Mautinfos offline aufs Handy – dann bist du auch ohne Empfang auf der sicheren Seite.